Der menschliche Körper ist für Bewegung geschaffen. Im modernen Alltag bewegen wir uns jedoch viel zu wenig. Durchschnittlich verbringen Deutsche mehr als 8,5 Stunden täglich im Sitzen. Mobilität ist ein wichtiger Faktor für das allgemeine Wohlbefinden. Wer sich zu wenig bewegt, belastet damit Rücken, Kreislauf und Psyche.
Dieser ständige Mangel an Beweglichkeit kann zu Folgeerkrankungen führen. Für einen vitalen Körper und einen unbelasteten Geist ist zusätzliche Bewegung in jedem Alter unverzichtbar. Mit täglichen Übungen können Sie Stabilität und Flexibilität von Rücken und Wirbelsäule verbessern.
Warum ist der Rücken wichtig für die Mobilität?
Wirbelsäule, Rücken- und Bauchmuskulatur verleihen dem Körper Stabilität. Unsere Rumpf- und Rückenmuskulatur ermöglicht erst eine gesunde Körperhaltung. Die Beweglichkeit des Rückens ist für einen gesunden Körper ebenso wichtig wie der Muskelaufbau.
Weltweit nimmt die Anzahl von Menschen mit Rückenschmerzen deutlich zu. Eine Hauptursache für chronische Rückenschmerzen ist mangelnde Mobilität. Auch psychologische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung von Schmerzen.
Was bringt es, die Wirbelsäule zu mobilisieren?
Eine menschliche Wirbelsäule besteht in der Regel aus 33 Wirbelknochen, zwischen denen weiche Bandscheiben liegen. Der Rücken ist dank des Aufbaus der Wirbelsäule überaus beweglich. Sie kann jedoch durch zu wenig Mobilisation und einseitige Belastung „einrosten“.
Die Mobilität wird eingeschränkt und es können Schmerzen entstehen. Regelmäßiges Training der Bauch- und Rückenmuskulatur in Kombination mit Dehnung kann die Lebensqualität in vielerlei Hinsicht verbessern. Das gilt sowohl für gesunde als für kranke Menschen.
Wirkt regelmäßiges Beweglichkeitstraining präventiv gegen Krankheiten?
Viel Bewegung ist für die allgemeine Vitalität ebenso entscheidend wie eine reichhaltige Ernährung und genügend Schlaf. Die Wirbelsäule ist mit dem gesamten Skelett und mit den Nervenbahnen verbunden. Mit einem stabilen und beweglichen Rücken können Menschen unabhängig vom Körpergewicht oder vom Alter Bewegungen leichter ausführen.
Je höher die Mobilität des Körpers, desto effektiver werden vitale Prozesse angeregt. Erhöhte Mobilität wirkt sich positiv auf die Psyche und den Stoffwechsel aus. Mit mehr Flexibilität stellt sich Spaß an körperlicher Aktivität wie von selbst ein. Das ist wiederum die Grundlage für ein gestärktes Herz-Kreislauf-System, mehr Motivation und erhöhte Belastbarkeit.
Welche pathologischen Beschwerden können durch die Mobilisierung des Rückens behoben werden?
Die gezielte Mobilisation der Wirbelsäule wirkt sich nicht nur präventiv zur Steigerung der Vitalität und Verbesserung der Haltung aus. Die Mobilisierungsübungen können zudem einen Beitrag leisten, um Krankheiten entgegenzuwirken:
- Regelmäßige Bewegung wirkt Schlafstörungen entgegen. Nächtliches Herumdrehen, Strecken und Unruhe nach nächtlichem Aufwachen lassen mit ausreichend Bewegung am Tag nach.
- Durch etwas tägliche Bewegung stabilisieren sich Stoffwechsel und Kreislauf. Bei häufiger Müdigkeit am Tag oder Lustlosigkeit ist regelmäßige Bewegung ein Schlüsselfaktor zur Verbesserung von Symptomen.
- Rückenübungen fördern die Durchblutung der Muskulatur. Sie können akuten und chronischen Rückenschmerzen aktiv entgegenwirken. Schmerzsymptomatiken im Nacken, in den Beinen, in den Schultern oder in der Hüfte hängen häufig mit Rückenproblemen zusammen. Verbessern Sie die Mobilität des Rückens, profitiert der gesamte Bewegungsapparat.
- Verdauungsbeschwerden und Blasenprobleme können mit einem Mangel an Aktivität der Wirbelsäule zusammenhängen. Rückenübungen wirken wie bei Herz-Kreislauf-Problemen sowohl präventiv als auch bei akuten Beschwerden.
Mit welchen Übungen kann der Rücken zu Hause beweglicher gemacht werden?
- Beginnen Sie mit dem Rund- und Hohlrücken. Diese Übung mobilisiert gezielt die Wirbelsäule. Der erste Teil der Übung wird auch Katzenbuckel oder Vierfüßlerstand genannt. Dabei wölben Sie den Rücken auf Händen und Knien stehend nach oben. Im zweiten Teil der Übung wechseln Sie in den Hohlrücken oder Pferderücken. Dazu heben Sie den Kopf an und drücken den Rücken nach unten. Wohltuendes Knacken der Wirbel und Bandscheiben ist kein Grund zur Sorge.
- Zur Dehnung der Muskeln entlang der Brustwirbelsäule können Sie auf Knien und Händen im Vierfüßlerstand bleiben und eine leichte Schulterdrehung durchführen. Dazu führen Sie den rechten Arm so weit wie möglich unter dem Körper hindurch. Strecken Sie den Rücken so weit wie möglich, solange Sie Ihr Gewicht mit dem linken Arm halten können. Anschließend wechseln Sie die Seiten.
- Legen Sie sich für die nächste Übung flach auf den Bauch. Arme und Beine sind lang gestreckt. Die anschließenden Bewegungen von Armen und Beinen ähneln denen eines Schwimmers auf dem Trockenen. Heben Sie gleichzeitig den rechten Arm und das linke Bein und wechseln Sie anschließend die Seiten. Fortgeschrittene können auch beide Arme und Beine zugleich anheben.
- Nun wechseln Sie in die Rückenlage. Anfänger beginnen mit einer leichten Brücke, indem sie Kopf und Schultern am Boden lassen und das Gesäß leicht anheben. Fortgeschrittene können sich zusätzlich auf Händen und Kopf abstützen, um Nacken und Schultern zu mobilisieren.
- Im Stehen können Sie leicht Ihren seitlichen Rücken dehnen und die Wirbelsäule mobilisieren. Nehmen Sie einen festen Stand ein und führen Sie eine Rotation des Oberkörpers durch. Zuerst drehen Sie sich von der Hüfte aufwärts nach links, dann nach rechts. Die Füße stehen dabei gerade und die Beine drehen sich nicht ein.
