Baby Weinen: Tipps für gelassene Eltern

Schlaflose Nächte voller Babygeschrei kennen wohl alle Eltern. Säuglinge sind vollkommen abhängig von der Versorgung ihrer Eltern und haben keine andere Möglichkeit, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Wenn etwas nicht stimmt, schreien Babys instinktiv, bis das Unwohlsein verschwindet. Wenn das Weinen aber kein Ende zu finden scheint und Schnuller, Nahrung, Schlaf und Beschäftigung das Kind nicht beruhigen können, spricht man im Volksmund von sogenannten Schreibabys. In der Kinderosteopathie werden Babys und Kleinkinder mit speziellen Praktiken behandelt, die an den Entwicklungsstand der Kinder angepasst werden. Ursachen für dauerndes Schreien können erfahrene Osteopathen mit manuell ausgeführten Diagnosetechniken erfühlen. Da kleine Patienten ihre Bedürfnisse und Beschwerden nicht klar kommunizieren können, öffnen osteopathische Techniken neue Zugänge und können gestresste Eltern so stark entlasten.

Warum ist ständiges Baby-Weinen so belastend für Eltern?

Das Geschrei von Säuglingen kann Lautstärken bis zu 120 Dezibel erreichen – das ist weitaus höher als das Lautstärkenmaximum für Arbeiter auf dem Bau. Um Hörschäden zu vermeiden, müssten Eltern also eigentlich einen standardisierten Hörschutz tragen. Eine dauerhafte Belastung mit derart hoher Lautstärke in Verbindung mit Schlafmangel zehrt auch bei ausgeglichenen Persönlichkeiten an den Nerven. Hinzu kommt, dass die Frequenz von Baby-Weinen so gestimmt ist, dass Menschen und vor allem Frauen und Mütter nervlich sehr stark reagieren. Unser Gehirn gibt uns sozusagen biologisch vor, dass Baby-Weinen etwas Unerträgliches ist, das nicht ignoriert werden darf. Wenn sich Eltern die ablaufenden biologischen Prozesse im Hintergrund bewusst machen, fällt es leichter, bei unerklärlichem Schreien gelassen zu bleiben. Diese Gelassenheit wirkt sich wiederum positiv auf die Stimmung des Säuglings aus. Obwohl es manchmal schwer fällt, ist Ruhe zu bewahren für Eltern in Stresssituationen also eine Grundvoraussetzung für den Erfolg beim Beruhigen des Kindes.

Wie viel Weinen ist normal für Säuglinge?

Durchschnittlich schreien Babys etwa 30 Minuten am Tag, um Hunger, Schmerzen, Müdigkeit oder Unzufriedenheit mit äußeren Reizen zu signalisieren. Bis zu 3 Stunden täglich müssen Eltern im Normalfall das Schreien ihrer Babys aushalten. In den ersten drei Lebensmonaten kommt exzessives Schreien bei etwa 16 % aller Babys vor und wird als normal betrachtet. Nach dem dritten Lebensmonat sinkt die Zahl der Schreibabys auf durchschnittlich 6 %. Als Schreibabys werden Kinder bezeichnet, die an mindestens drei Tagen pro Woche für mehr als drei Stunden weinen. Zieht sich dieser Zustand über mehr als drei Wochen und können Eltern keine konkreten Ursachen für das Schreien ausmachen, sollten Eltern ihre Schreibabys ärztlich untersuchen lassen. Zur Behandlung von Schreibabys wird die Schreihistorie der kleinen Patienten von Kinderosteopathen genau untersucht. Mögliche verborgene Blockaden und Verspannungen können durch Palpation erfühlt und mit den Händen gelöst werden. Die genaue Beobachtung der Schrei-Historie in Kombination mit osteopathischer Palpation durch ausgebildete Naturheilkunde-Experten macht umfangreiche Diagnosen auch bei kleinsten Patienten möglich, die ihre Bedürfnisse noch nicht klar kommunizieren können.

Wie können Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder erkennen?

Das Schreien von Babys signalisiert immer ein Bedürfnis, das die Kleinen nicht selbst stillen können. Hunger, Bewegungsdrang, Wachstumsschmerzen oder Überreizungen der Wahrnehmung können Auslöser für Unruhe beim Baby sein. Erwachsene werden durch weinende Babys auf vielen Ebenen getriggert: Wir möchten den Kleinen unbedingt sofort helfen und verlieren die möglichen Ursachen für den Stress deshalb schnell aus den Augen. Panik verstärkt die Stresssituation also nur. Auch wenn Sie innerlich verzweifeln und kein Grund für das Weinen Ihres Babys ersichtlich ist, sollten Sie daher versuchen ruhig zu bleiben und sich in Ihren Säugling einzufühlen. Manche Probleme können auch Mama und Papa nicht einfach beheben. Wenn Wachstumsschmerzen auftreten oder die Gründe für das Schreien einfach nicht ergründlich sind, reicht es oft schon, wenn Eltern für ihre Kinder da sind und ihnen emotionalen Beistand leisten.

Mit welchen osteopathischen Methoden können Schreibabys behandelt werden?

In der Osteopathie gibt es einen eigenen Fachbereich für Babys und Kleinkinder, da die Anatomie, der Entwicklungsstand und die Psyche von Kindern spezielle manuelle Methoden erfordern. Mit manuellen Techniken erfühlen Osteopathen mögliche Ursachen für häufiges Schreien. Im Zentrum von kinderosteopathischen Behandlungen steht die Mobilität der Glieder und Faszien. Häufig beginnen Säuglinge in Übergangsphasen der körperlichen und geistigen Entwicklung mit übermäßigem Schreien. Die liegende Position schränkt ihre Sinne mehr und mehr ein und der Drang zur Beweglichkeit wird zum unerfüllten Bedürfnis. Durch gezielte Mobilmachung des Bewegungsapparats können erfahrene Kinderosteopathen die Beweglichkeit von Kindern und Säuglingen verbessern und die Entwicklung fördern. So kann beispielsweise das aufrechte Sitzen oder der erste eigene Schritt früher erreicht werden, was dauerhafte Spannungen löst.

Fazit: Wie können Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder besser erkennen?

Im Umgang mit Schreibabys ist eine harmonische Umgebung die wichtigste Grundlage für eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Eltern sollten sich bewusst machen, dass sie biologisch dafür geschaffen sind, bei Baby-Weinen gestresst und panisch zu reagieren. Machen Sie sich die ablaufenden neurobiologischen Prozesse bewusst, können Sie leichter durchatmen und in Stresssituationen mit Kind die nötige Geduld zeigen. Mit osteopathischen Diagnosetechniken können Naturheilpraktiker mit Erfahrung Eltern dabei unterstützen, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Probleme mit Schreibabys können so auf einfühlsame Weise behoben werden, was die Eltern-Kind-Beziehung dauerhaft stärkt.